LUTHER und EUROPA
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Berlin, den 31. Juli 1941
Der Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches; Beauftragter für den Vierjahresplan; Vorsitzender des Ministerrats für die Reichsverteidigung
An den Chef der Sicherheitspolizei und des SD SS-Gruppenführer Heydrich, Berlin.
In Ergänzung der Ihnen bereits mit Erlass vom 24.1.19391 übertragenen Aufgabe, die Judenfrage in Form der Auswanderung oder Evakuierung einer den Zeitverhältnissen entsprechend möglichst günstigsten Lösung zuzuführen, beauftrage ich Sie hiermit, alle erforderlichen Vorbereitungen in organisatorischer, sachlicher und materieller Hinsicht zu treffen für eine Gesamtlösung der Judenfrage im deutschen Einflussgebiet in Europa.
Soferne hierbei die Zuständigkeiten anderer Zentralinstanzen berührt werden, sind diese zu beteiligen.
Ich beauftrage Sie weiter, mir in Bälde einen Gesamtentwurf über die organisatorischen, sachlichen und materiellen Vorausmaßnahmen zur Durchführung der angestrebten Endlösung der Judenfrage vorzulegen.
[Unterschrift] Göring.
IMT, Bd. XXVI, S. 266/267. Hier zit. nach ghwk.
1 24.1.1939 Göring an den Reichsminister des Inneren
Das Schreiben Görings bezieht sich auf die Einrichtung einer "Reichszentrale für die jüdische Auswanderung", mit deren Leitung der Chef der Sicherheitspolizei, Reinhard Heydrich, beauftragt wird. Die Reichszentrale hat die Aufgabe, "alle Maßnahmen zur Vorbereitung einer verstärkten Auswanderung der Juden" zu treffen.
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