5. Schicksal der Angehörigen: Verfolgung und Sippenhaft
Die Beteiligung General Erich Fellgiebels am letztlich geschieterten Attentat auf den "Führer" Adolf Hitler kostete nicht nur ihn selbst das Leben, sondern hatte auch dramatische Auswirkungen auf das Schicksal seiner Hinterbliebenen.
Nachdem die Beteiligung Fellgiebels am 20. Juli 1944 aufgedeckt und er von der Gestapo verhaftet worden war, wurde auch die Familie (Cläre und Gert) am 30. Juli verhaftet und zunächst bis zum 10. Oktober festgehalten (Dokument 5.6). Den 20. Geburtstag von Tochter Susanne konnte die Familie nicht gemeinsam feiern, nur eine knappe Grußkarte konnte General Fellgiebel vor seinem Tod aus der Haft zu ihr schleusen (Dokument 5.2).
Den von der Gestapo beschlagnahmten Besitz erhielt die Familie nicht zurück (Dokument 5.3), die militärische Karriere des Sohnes von Erich Fellgiebel, Walther- Peer, wurde stark behindert (Dokument 5.4). Auch sein Werdegang nach dem Krieg war zunächst von Schwierigkeiten gezeichnet, da er stark kriegsgeschädigt war und keine seiner Ausbildung entsprechende Anstellung fand (Dokument 5.5 [gesperrt]). Fellgiebels zweiter Sohn, Gert, litt nach Angaben der Mutter Cläre Fellgiebel in der Haft schwer, wurde wenig später zum Arbeitsdienst eingezogen und landete verletzt in Berlin, wo sich kein Arzt fand, der den Sohn des verurteilten Attentäters Erich Fellgiebel behandeln wollte (Dokument 5.3).
Er wurde ohne Auasbildung als Infanterist eingesetzt uns starb wenig später im Zuge einer Brückensprengung (Dokument 5.4).
Nach der Hinrichtung Erich Fellgiebels habe die Familie laut Cläre Fellgiebel wie "Bettler und Geächtete" ihr Schicksal bestreiten müssen (Dokument 5.3), da die Hinterbliebenen durch die nicht restituierte Beschlagnahmung der familiären Vermögenswerte mittellos waren.
Für Entschädigung des erlittenen Schadens kämpfte die Familie Fellgiebel in der jungen Bundesrepublik noch über ein Jahrzehnt (siehe Ausstellungsraum 6).
MP
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