3. 180 Marburg 3594: Juden und Emigranten Bd. 4 1945-1948
Die Dokumente, die in diesem Ausstellungsraum zu sehen sind, sind der Landratsamtsakte 180 Marburg 3594 entnommen. Diese umfasst Schriftwechsel des Landrats des Landkreises Marburg Eckel aus den Jahren 1945-1948, der sich mit der jüdischen Bevölkerung befasst. In diesem Ausstellungsraum ist eine Auswahl an Dokumenten zu sehen, die im Folgenden exemplarisch vorgestellt werden soll.
Zum einen wurden Dokumente berücksichtigt, die Auskunft über die im Landkreis Marburg lebenden Juden geben und auf Verlangen der Militärregierung erstellt wurden. Beispielsweise bittet der Civil administration officer Gene Tedick in einem Schreiben vom 10. Januar 1946, Landrat Eckel ihm Angaben zu u. a. Juden im Landkreis zukommen zu lassen (Dokument 1).
Darüber hinaus wurden Einzelschicksale wie das von Hans Pulvermacher aufgenommen, der sich bei der Beschaffung von Holz benachteiligt fühlte und die Gründung einer eigenen Existenz anstrebte (Dokumente 3, 3.1, 3.2).
Des Weiteren findet sich in diesem Ausstellungsraum ein Plakat des Ministers für politische Befreiung in Wiesbaden vom 15. Januar 1948, das an den Landrat in Marburg zur Weitergabe an die Gemeinden mit Bitte um Aushang weitergeleitet wurde (Dokument 9.1). Dieses richtet sich an die Bürger und ruft auf, gegen Antisemitismus einzutreten.
Insgesamt ermöglicht es diese Akte, einen Einblick in den Umgang mit der jüdischen Bevölkerung nach der Herrschaft der Nationalsozialisten zu gewinnen.
Bearbeitet von Katrin Rack
Anfragen zu Reproduktionen in hoher Auflösung und druckfähige Vorlagen erhalten Sie von der unter Bestand/Sign. genannten Einrichtung.