53. 330 Kirchhain 2613: Verkauf jüdischer Grundstücke 1942 -1946
Die Akte 330 Kirchhain 2613 enthält Dokumente zum Verkauf jüdischer Grundstücke, die größtenteils von ausgewanderten Juden enteignet wurden. Die Dokumente stammen aus dem Jahr 1942, es finden sich jedoch auch Dokumente aus der Zeit nach dem Krieg 1946, als der Verkauf der Grundstücke überprüft wird und Ansprüche an die neuen Bewohner gestellt werden. [Dokument 1] Die enteigneten Grundstücke werden 1942 nach "nationalsozialistischen Gesichtspunkten" verteilt, wie sich aus dem Brief des Finanzamts in Kirchhain an den Landrat in Marburg vom 16. Februar 1942 ersehen lässt.[Dokument 2] Es werden unter anderem auch deutsche Familien, die in "primitiven" Verhältnissen leben, in Häusern geflohener oder deportierter Juden untergebracht. [Dokument 3]
In einem weiteren Schritt werden 1942 alle rechtlichen Ansprüche oder noch bestehenden jüdischen Vermögensverhältnisse staatlich erfasst, um sie zu "bereinigen". So wird z.B. im Fall des jüdischen Emigranten Meier Wertheim aus Kirchhain auf Anfrage des Finanzamtes der "Verfall des Vermögens" beantragt, da Meier Wertheim noch bei einigen Einwohnern in Kirchhain als Gläubiger aufgetreten war. [Dokument 4]
Bearbeitet von Johannes Vogelgesang
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