
Das Attentat auf Adolf Hitler und der sich daran anschließende Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 waren der Kulminationspunkt des Widerstands gegen das verbrecherische NS-Regime. In einer fast ausweglosen Situation wagten die Verschwörer des 20. Juli 1944 den – wie es Henning von Tresckow, einer der führenden Köpfe des militärischen Widerstands, ausdrückte – „entscheidenden Wurf“. Für die meisten der beteiligten Widerstandskämpfer und auch ihre Angehörigen endete dieser letzte große Akt des Aufbegehrens in einer Katastrophe. Die am 20. Juli 1944 Beteiligten entschlossen sich aus politisch-moralischer Verantwortung heraus zum aktiven Handeln und opferten damit selbstlos ihr Leben für das Ziel eines umfassenden Neubeginns. Anlässlich des 60. Jahrestages des 20. Juli 1944 stehen daher die Vorgeschichte, das Ereignisse dieses Tages und ihres Folgen im Zentrum dieser Ausstellung.
Dennoch beschränkt sich diese Ausstellung nicht auf den 20. Juli 1944. An diesem Tag fand kein Militärputsch statt, sondern ein Umsturzversuch, in den auch zivile Gruppierungen des Widerstands eingebunden waren. Nach einem erfolgreichen Umsturz hätte die Macht an eine zivile Regierung übergeben werden sollen, die vor allem die „Majestät des Rechts“ wiederherstellen wollte. Aufgrund dieser engen, wechselseitigen Verknüpfung von militärischem und zivilem Widerstand ist der 20. Juli 1944 konzeptionell gleichsam „eingebettet“ worden in den zivilen Widerstand. Der vielgestaltige zivile Widerstand, vor allem der aus der Arbeiterbewegung, aber auch aus dem Bürgertum und den Kirchen, schritt voran und wird auch daher zunächst an prägnanten Beispielen dargestellt. Erst im Zuge der verbrecherischen Dynamik des NS-Herrschaftssystems folgte dann seit dem Ende der 1930er Jahre der militärische Widerstand nach.
Der Widerstand erreichte sein Ziel, die NS-Diktatur zu stürzen, nicht. Gleichwohl ist das Denken und Handeln des Widerstands insgesamt nicht allein ein bis heute gültiges Vorbild und Beispiel politischer Moral, sondern die Erfahrungen dieser Zeit prägten auch die politische Kultur der Bundesrepublik in der Nachkriegszeit maßgeblich mit. Nach der Zerrissenheit der Weimarer Republik schlug der gemeinsame Kampf gegen den Nationalsozialismus Brücken zwischen den unterschiedlichen politischen Lagern, die einen erfolgreichen demokratischen Neubeginn in den drei westlichen Besatzungszonen erst ermöglichten. Durch ihre oft leidvolle Zusammenarbeit im Widerstand kamen Menschen aus ganz unterschiedlichen sozialen, kulturellen und konfessionellen Milieus zusammen und bewahrten die Bereitschaft zum politischen Kompromiss über die Zeit nach 1945 hinaus. Daher beleuchtet diese Ausstellung in ihrem letzten Abschnitt auch beispielhaft den Beitrag von Widerstandskämpfern an der demokratischen Neuordnung.
Pädagogisch ist mit dieser Ausstellung des Hessischen Hauptstaatsarchivs der Anspruch verbunden, jungen Menschen in unserem Bundesland herausragende Persönlichkeiten des Widerstands nahe zu bringen, die aus Hessen stammen oder in Hessen gegen das NS-Regime gekämpft haben. Daher sind die einzelnen thematischen Tafeln inhaltlich zweigeteilt, was durch die graphische Gestaltung noch unterstrichen wird. Der erste Teil beschreibt übergreifend Widerstandsgruppen mit ihren jeweiligen politischen Horizonten. Was schließlich Menschen aus diesen Gruppierungen individuell dazu bewogen hat, sich der Diktatur entgegenzustellen und in vielen Fällen auch ihr Leben zu opfern, beschreiben die einzelnen Lebensbilder im zweiten Abschnitt der Tafeln. Dieser individuelle Aspekt wird noch einmal verstärkt durch Tafeln zu bestimmten Personen, die ihr Leben für ihre politischen Ziele geopfert haben. Hier wird noch einmal deutlich, dass der Widerstand gegen die Barbarei zuvorderst auf einer persönlichen Gewissensentscheidung beruhte. Daher auch der Titel der Ausstellung in Anlehnung an einen Ausspruch des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker: „...ihr Gewissen war ihr Antrieb“.
Dennoch beschränkt sich diese Ausstellung nicht auf den 20. Juli 1944. An diesem Tag fand kein Militärputsch statt, sondern ein Umsturzversuch, in den auch zivile Gruppierungen des Widerstands eingebunden waren. Nach einem erfolgreichen Umsturz hätte die Macht an eine zivile Regierung übergeben werden sollen, die vor allem die „Majestät des Rechts“ wiederherstellen wollte. Aufgrund dieser engen, wechselseitigen Verknüpfung von militärischem und zivilem Widerstand ist der 20. Juli 1944 konzeptionell gleichsam „eingebettet“ worden in den zivilen Widerstand. Der vielgestaltige zivile Widerstand, vor allem der aus der Arbeiterbewegung, aber auch aus dem Bürgertum und den Kirchen, schritt voran und wird auch daher zunächst an prägnanten Beispielen dargestellt. Erst im Zuge der verbrecherischen Dynamik des NS-Herrschaftssystems folgte dann seit dem Ende der 1930er Jahre der militärische Widerstand nach.
Der Widerstand erreichte sein Ziel, die NS-Diktatur zu stürzen, nicht. Gleichwohl ist das Denken und Handeln des Widerstands insgesamt nicht allein ein bis heute gültiges Vorbild und Beispiel politischer Moral, sondern die Erfahrungen dieser Zeit prägten auch die politische Kultur der Bundesrepublik in der Nachkriegszeit maßgeblich mit. Nach der Zerrissenheit der Weimarer Republik schlug der gemeinsame Kampf gegen den Nationalsozialismus Brücken zwischen den unterschiedlichen politischen Lagern, die einen erfolgreichen demokratischen Neubeginn in den drei westlichen Besatzungszonen erst ermöglichten. Durch ihre oft leidvolle Zusammenarbeit im Widerstand kamen Menschen aus ganz unterschiedlichen sozialen, kulturellen und konfessionellen Milieus zusammen und bewahrten die Bereitschaft zum politischen Kompromiss über die Zeit nach 1945 hinaus. Daher beleuchtet diese Ausstellung in ihrem letzten Abschnitt auch beispielhaft den Beitrag von Widerstandskämpfern an der demokratischen Neuordnung.
Pädagogisch ist mit dieser Ausstellung des Hessischen Hauptstaatsarchivs der Anspruch verbunden, jungen Menschen in unserem Bundesland herausragende Persönlichkeiten des Widerstands nahe zu bringen, die aus Hessen stammen oder in Hessen gegen das NS-Regime gekämpft haben. Daher sind die einzelnen thematischen Tafeln inhaltlich zweigeteilt, was durch die graphische Gestaltung noch unterstrichen wird. Der erste Teil beschreibt übergreifend Widerstandsgruppen mit ihren jeweiligen politischen Horizonten. Was schließlich Menschen aus diesen Gruppierungen individuell dazu bewogen hat, sich der Diktatur entgegenzustellen und in vielen Fällen auch ihr Leben zu opfern, beschreiben die einzelnen Lebensbilder im zweiten Abschnitt der Tafeln. Dieser individuelle Aspekt wird noch einmal verstärkt durch Tafeln zu bestimmten Personen, die ihr Leben für ihre politischen Ziele geopfert haben. Hier wird noch einmal deutlich, dass der Widerstand gegen die Barbarei zuvorderst auf einer persönlichen Gewissensentscheidung beruhte. Daher auch der Titel der Ausstellung in Anlehnung an einen Ausspruch des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker: „...ihr Gewissen war ihr Antrieb“.
URL dieser Ausstellung:
http://www.digam.net/?exp=130
© 2025 DigAM - digitales
archiv marburg / Hessisches Staatsarchiv Marburg, Veröffentlichung
nur mit Genehmigung
Anfragen zu Reproduktionen in hoher Auflösung und druckfähige Vorlagen erhalten Sie von der unter Bestand/Sign. genannten Einrichtung.
Anfragen zu Reproduktionen in hoher Auflösung und druckfähige Vorlagen erhalten Sie von der unter Bestand/Sign. genannten Einrichtung.