54. 330 Kirchhain 2616: Verkauf jüdischer Immobilien 1942 - 1945
Die Akte 330 Kirchhain 2616 "Verkauf jüdischer Immobilien 1942 - 1945" enthält Dokumente zum Ankauf von enteignetem jüdischem Besitz oder von deportierten jüdischen Bürgern. Die in der Akte enthaltenen Dokumente belegen, das die Stadt Kirchhain die gesamten zurückgelassenen Wohnungseinrichtungen bis zur letzten Senfdose verkauft haben.[Dokument 1] Als Käufer treten unter anderem direkte Nachbarn der deportierten auf, die Versteigerungen fanden öffentlich statt und es beteiligten sich dutzende Personen daran.
Weiterhin beteiligten sich öffentliche Stellen an der durchforstung der zurückgelassenen Besitzstände nach brauchbaren oder besonders Wertvollen Gegenständen, wie Briefe des Landrats in Marburg belegen. [Dokument 2]
Auch für die ehemaligen Synagogen, so sie denn noch standen, oder zumindest ihren Grundstücke wurde eine neue Verwendung zugewiesen. So stellt z.B. eine Fabrik aus Allendorf den Antrag, ihr Rohmateriallager in die ehemalige Synagoge in Kirchhain zu verlegen, die zu dieser Zeit in ein Rauhfutterlager umgewandelt worden war. [Dokument 3]
Nach 1945 lassen sich Versuche erkennen, zumindest die Käufer von jüdischem Hausrat zu ermitteln, ob eine justizielle Aufarbeitung oder entschädigung stattgefunden hat lässt sich im Fall von Kirchhain an dieser Stelle nicht klären. [Dokument 4]
Bearbeitet von Johannes Vogelgesang
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