45. 180 Wolfhagen 2313: Anmeldung jüdischen Vermögens und Ausschaltung der Juden aus dem Wirtschaftsleben, Veräußerung jüdischen Grundbesitzes 1938-1939
Die Dokumente, die in diesem Ausstellungsraum zu sehen sind, sind der Landratsamtsakte 180 Wolfhagen 2313 entnommen. Diese beschäftigen sich mit der Durchführung von Verordnungen, die den Ausschluss der Juden im Bereich der Wirtschaft und die Aneignung jüdischen Besitzes in den Jahren 1938 und 1939 zum Ziel hatten.
Zum einen werden durch die ausgewählten Dokumente die gesetzlichen Bestimmungen erfasst. Es handelt sich um die Verordnung des Beauftragten für den Vierjahresplan Göring und des Reichsminister des Innern Frick zur „Anmeldung und Bewertung jüdischen Vermögens“ vom 26. April 1938 (Dokument 1), die Verordnung des Beauftragten für den Vierjahresplan Göring zur „Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben“ vom 12. November 1938 (Dokument 2) sowie die Verordnung des Reichswirtschaftsministers Walther Funk und des Reichsministers des Innern Frick über den „Einsatz jüdischen Vermögens“ vom 3. Dezember 1938 (Dokument 5).
Darüber hinaus stellen Schreiben, die die Bezirks- und Kreisebene abdecken, dar, wie die zwangsweise Veräußerung jüdischen Grundbesitzes im Einzelnen durchgeführt wurde. Exemplarisch kann eine Mitteilung des Finanzamts Wolfhagen an den Landrat in Wolfhagen vom 6. Januar 1939 genannt werden, in der der Vollzug einer Grundstücksveräußerung deutlich wird (Dokument 8).
Insofern gibt dieser Ausstellungsraum einen Einblick, wie gesetzliche Bestimmungen umgesetzt wurden.
Bearbeitet von Katrin Rack
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