2. Auswirkungen der Französischen Revolution in Hessen-Kassel
Die erste Reaktion der hessischen Regierung auf die Französische Revolution war die Abwehr aller freiheitlichen Ideen: Postkontrolle-, Zeitungsverbote [Dokument 31, 32, 33, 34] und die Aufnahme adeliger Flüchtlinge [Dokument 35, 36, 37]. Im übrigen versuchte die Regierung in Kassel die Grenzen für Menschen und Ideen zu schließen [Dokument 38, 39].
Der Landgraf verbot an seinen Universitäten die Philosophie Immanuel Kants und erließ 1795 eine "Verordnung wegen Bestrafung des Hochverrats und der Staatsverbrechen" [Dokument 40, 44], ein Gesetz, das bis zur Märzrevolution 1848 Gültigkeit hatte. Der letzte Landgraf Wilhelm IX. verband sein außenpolitisches Engagement mit dem ehrgeizigen Ziel, die Kurwürde zu erlangen. Als er sie im Jahre 1803 im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses erhielt, hatte das Heilige Römische Reich deutscher Nation fast aufgehört zu existieren [Dokument 41]. Die hessischen Soldaten kämpften anfangs mit Österreich und Preußen gegen die Revolutionstruppen. 1795 folgte der Landgraf dem preußischen Vorbild und schloß jedoch Frieden. 1806 hegte er die Hoffnung, daß Napoleon seine Neutralität anerkennen werde.
Obwohl der letzte Landgraf (ab 1803 Kurfürst Wilhelm I.) wenig Interesse für seine Universitäten in Marburg und Rinteln aufbrachte, war die Philipps-Universität durch bedeutende Gelehrte wie den Juristen Karl Friedrich von Savigny für einige Jahre ein anziehender Studienort. Savigny förderte nicht nur Jacob und Wilhelm Grimm, sondern ermöglichte ihnen einen engen Kontakt zu Clemens Brentano, seinem Schwager, und zu dessen Schwester Bettina [Dokument 42, 43, 44].
Der Landgraf verbot an seinen Universitäten die Philosophie Immanuel Kants und erließ 1795 eine "Verordnung wegen Bestrafung des Hochverrats und der Staatsverbrechen" [Dokument 40, 44], ein Gesetz, das bis zur Märzrevolution 1848 Gültigkeit hatte. Der letzte Landgraf Wilhelm IX. verband sein außenpolitisches Engagement mit dem ehrgeizigen Ziel, die Kurwürde zu erlangen. Als er sie im Jahre 1803 im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses erhielt, hatte das Heilige Römische Reich deutscher Nation fast aufgehört zu existieren [Dokument 41]. Die hessischen Soldaten kämpften anfangs mit Österreich und Preußen gegen die Revolutionstruppen. 1795 folgte der Landgraf dem preußischen Vorbild und schloß jedoch Frieden. 1806 hegte er die Hoffnung, daß Napoleon seine Neutralität anerkennen werde.
Obwohl der letzte Landgraf (ab 1803 Kurfürst Wilhelm I.) wenig Interesse für seine Universitäten in Marburg und Rinteln aufbrachte, war die Philipps-Universität durch bedeutende Gelehrte wie den Juristen Karl Friedrich von Savigny für einige Jahre ein anziehender Studienort. Savigny förderte nicht nur Jacob und Wilhelm Grimm, sondern ermöglichte ihnen einen engen Kontakt zu Clemens Brentano, seinem Schwager, und zu dessen Schwester Bettina [Dokument 42, 43, 44].
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