28. WHK Wilhelmshöher Kriegskarten Bd. 28: Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg 1775-1782
Hessische Karten aus dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.
Einführung von Reinhard Neebe
Im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg 1776-1783 haben auf englischer Seite Soldtruppen verschiedener deutscher Territorien gekämpft. Aufgrund von Subsidienverträgen mit dem englischen König Georg III. wurden insgesamt 29.877 deutsche Soldaten nach Nordamerika „verkauft“, davon 16.992 aus Hessen-Kassel, 2.422 aus Hessen-Hanau, 1.255 aus Waldeck, 5.723 aus Braunschweig-Wolfenbüttel, 2.353 aus Ansbach-Bayreuth sowie 1.152 aus Anhalt-Zerbst (nach: Edward J. Lowell, The Hessians and the other German Auxiliaries of Great Britain in the Revolutionary War, New York 1884, S. 299f.). Zur Geschichte der Hessischen Soldaten im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg sowie den Rückwirkungen der Amerikanischen Revolution auf Hessen Kassel, auf die hier nicht eingegangen werden kann, siehe: Inge Auerbach, Die Hessen in Amerika 1776-1783, Darmstadt und Marburg 1996.Das Hessische Korps stellte das mit Abstand größte deutsche Truppenkontingent in Nordamerika und es verfügte auch als einziges über einen voll ausgebildeten Generalstab einschließlich eines Kartenoffiziers, den Quartiermeister W.R.J. Martin. Die Hessischen Karten vom Kriegsschauplatz in Nordamerika waren nicht in erster Linie für die unmittelbare militärische Anwendung bestimmt, sondern dienten vor allem der laufenden Berichterstattung an den Landgrafen in Hessen-Kassel. (Hierzu und zum Folgenden siehe den grundlegenden Beitrag: Fritz Wolff, Hessische Karten von Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, in: ZHG Band 105 (200), S. 75-94.) PDF-Download des Aufsatzes von Fritz Wolff abrufbar mit freundlicher Genehmigung der ZHG sowie des Verfassers: PDF-Download
Die Hessische Kartensammlung vom Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg umfaßt insgesamt 122 Blätter auf 89 durchnummerierten Hauptkarten in den Bänden 28 und 29 der Wilhelmshöher Kriegskartensammlung (WHK) im Hess. Staatsarchiv Marburg. Im Einzelnen handelt es sich um 25 gedruckte Karten aus den Jahren 1776 und 1777 sowie 61 handgezeichnete Karten, die während der militärischen Operationen angefertigt worden sind. Dazu kommen wenigsten 30 Blätter, die nach 1787 an der Artillerieschule in Kassel zu Ausbildungszwecken anhand der Originalvorlagen gezeichnet worden sind, sowie zahlreiche Nebenkarten zu einzelnen Blättern. Der im Staatsarchiv Marburg befindliche Kartenbestand zum Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg übertrifft an „Zahl wie an Qualität“ die restliche Überlieferung in deutschen Archiven und Bibliotheken und ist in seiner Bedeutung den Kartensammlungen in britischen und amerikanischen Archiven vergleichbar. Mit der vorliegenden Internet-Dokumentation von DigAM im Rahmen des WHK-Digitalisierungsprojektes wird einer der weltweit bedeutendsten Kartenbestände aus dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg erstmals vollständig online zugänglich gemacht.
Die Durchführung des WHK-Projektes wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung seitens der A.SK Academic Foundation S.F.CA./ USA. DigAM weiß sich Mrs. und Mr. Angela und Shu Kai Chan zu besonderem Dank verpflichtet.
Karten aus dem Unabhängigkeitskrieg siehe: Fritz Wolff, ZHG 2000: PDF-Download
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