Hessen Loewe
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Privilegien, Pogrome, Emanzipation: Deutsch-jüdische Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart
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Dokument 1
Übersicht über die in der Landgrafschaft Hessen (ohne Hanau) lebenden Juden,1744
Urheber
Landgräfliche Rentkammer
Datum
13.08.1744
Bestand/Sign.
HStAM 5 Nr. 2347, S. 239-270.; Edition: Karl. E. Demandt, Die hessische Judenstättigkeit von 1744, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 23, 1973, S. 292-332
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Dokument_9460_Bild_1.jpg
pdf_download Judenstättigkeit, Teil A: 2 Haushaltsvorstände mit Bleiberecht in Rötgen [Roth], 1744
Dokument_9460_Bild_2.jpg
pdf_download Judenstättigkeit, Teil B: Haushaltsvorstände mit Entzug des Wohnrechts in Rötgen [Roth], 1744

Übersicht über die in der Landgrafschaft Hessen (ohne Hanau) lebenden Juden

Mit der von Demandt edierten und so bezeichneten Judenstättigkeit liegt eine gedruckte, „personell spezifizierte Generalübersicht über die hessische Judenschaft vor der Emanzipation“ (Demandt, S. 293) vor, allerdings ohne die erst 1736 im Erbgang an Hessen gefallene Grafschaft Hanau. Sie besteht aus drei Teilen. Teil A listet die Haushaltsvorstände namentlich auf, die mit ihren Familien in den jeweiligen Orten wohnen bleiben durften, Teil B diejenigen Haushaltsvorstände und die gesamten zur Familie gehörenden Mitglieder, die das Land unmittelbar verlassen mussten, und Teil C die noch unverheirateten männlichen Juden, die zunächst wohnen bleiben durften, jedoch bei einer geplanten Heirat unverzüglich auszuwandern hatten. Die zwei ersten Teile folgen in ihrer Gliederung der damaligen Verwaltungseinteilung nach Classen, Städten und Ämtern. Am aussagekräftigsten ist Teil B, da zu den Haushaltsvorständen auch die Namen der Ehefrau und der Kinder angegeben sind, sicher um deren Verbleib nach der Ausweisung besser kontrollieren zu können. Die gesamte hessische Judenschaft (ohne Hanau) wird aufgrund dieses Verzeichnisses auf rund 4000 geschätzt (Demandt, S. 293, Anm. 6). Die Einteilung der Generalübersicht nach Verwaltungsbezirken vermittelt einen raschen Überblick darüber, wo Juden schwerpunktmäßig siedelten.

Die untenstehend gebotene tabellarische statistische Übersicht für die „XI. Classe: Marburg. Loehn-Strohm“ zeigt die Verteilung der jüdischen Familien im Umkreis von Marburg und welchen eindrucksvollen Umfang die jüdische Siedlung in Roth hatte, denn es folgt an dritter Stelle gleich hinter Schweinsberg und Marburg. Prozentual gesehen lag der Bevölkerungsanteil bei etwa 10 Prozent. Nur zwei Familien durften allerdings wohnen bleiben.

Judenstättigkeit von 1744, tabellarische Übersicht XI. Classe Marburg

Orte der Classe XI. Marburg,

Lahnstrom
Anzahl Juden
(teils hochgerechnet: pro HH 4 Personen)

Schweinsberg

44

Marburg

40

Roth

38

Frankenberg

30

Nordeck

24

Kirchhain

24

Holzhausen

24

Treis Lumda

20

Goßfelden

20

Rauschenberg

16

Hatzbach

16

Gemünden

16

Halsdorf

14

Lohra

12

Allna

12

Frankenau

11

Betziesdorf

8

Wohra

4

Wittelsberg

4

Wetter

4

Rosenthal

4

Ockershausen

4

Niederasphe

4

Langenstein

4

Josbach

4

Grüßen

4

Fronhausen

4

Ebsdorf

4

Bürgeln

4

Altengronau

1

Summe

418

Annegret Wenz-Haubfleisch




Bearbeiter: Ne — URL dieses Dokuments: http://digam.net/index.php?doc=9460 — URL dieser Ausstellung: http://digam.net/index.php?exp=247
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