Polizeiverordnung Landgraf Philipps, u. a. über den Handel fremder Juden in der Landgrafschaft, Friedewald, 20. August 1545
Späterer Druck: Kleinschmidt 1, S. 146f. Nr. 49.
Philips von Gots Gnaden Landtgrave zu Hessen, Grave zu Catzenelnpogen etc.
Lieben getrewen. (...)1
Zum dritten haben wir glaublichen Bericht, ob sich gleich die Judden unser Ordnung halben auß unsern Landen gethan2, das sie sich under andere Leuthe gewendet, da dannen sie nichtsdestoweniger mit unsern Underthanen handlen und parthieren, welchs wir keynswegs zu leiden gemeynt sein, befelhen demnach euch hiemit in Gnaden gantz ernstlich, das ir zu Stund an allenthalben in unserm Ampt ewer Verwaltung die Versehung thuid, das solcher Judden keyner eynig Handlung oder Parthierung mit unsern Underthanen treib; und da ir darüber etliche betretet, die in Haft ziehet und darumb ungnedig strafet.
Das meynen wir mit allem Ernst und wöllens uns zu euch gentzlich verlassen.
Datum Friedwaldt am zwantzigen Augusti anno domini 45.
1 hier 2 Artikel betr. die Eintragung von Grundstücksveränderungen in die Erbregister und die Kontrolle der Schankstätten auf adeligen Freihöfen.
2 siehe Erläuterungen zur Judenordnung von 1539, Art. 6
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