Gemälde des Kurfürsten Wilhelm II. von Hessen
Wilhelm II. der Sohn Wilhelm I. wurde am 28. Juli 1777 geboren und studierte in seiner Jugend in Marburg und Leipzig. Er heiratete am 13. Februar 1797 die Tochter des Preußischen Königs Friederich Wilhelm II., Prinzessin Auguste (1780-1841). Als Hessen im Jahre 1806 von den Franzosen besetzt wurde folgte er seinem Vater Wilhelm I. ins Exil. 1809 ging er nach Berlin und focht 1813 im Preußischen Heer in der Völkerschlacht bei Leipzig. Nach der Niederlage der Franzosen und der Rückeroberung Hessens übernahm er im März 1814 bis zum zweiten Pariser Frieden den Oberbefehl über die hessischen Truppen im weiteren Kampf gegen Frankreich. Nachdem er im Jahr 1821 seinem Vater auf den kurhessischen Thron gefolgt war, ruhten auf ihm die Hoffnungen der hessischen Bürgerschaft, die sich nun verstärkt liberale Reformen für ihr Land herbeisehnten. [1] Doch obwohl Wilhelm II. nicht ganz so konservativ eingestellt war wie sein Vater, verfolgte er doch insgesamt eine konservative Politik. Er berief – entgegen den Erwartungen des Bürgertums – weder die Landstände ein, noch konnte er sich den Kurstaat mit einer zeitgemäßen Verfassung im Sinne einer konstitutionellen Monarchie vorstellen. Eine politische Liberalisierung erfolgte erst durch die Revolution 1830, in dessen Folge 1831 eine neue, für damalige Verhältnisse außerordentlich fortschrittliche Verfassung eingeführt wurde. Wilhelm II. floh aus Kassel und dankte damit faktisch ab. Er starb am schließlich 20. November 1847 in Frankfurt am Main.
Anmerkungen:
[1] Vgl. Udo Muras: Reaktionen auf die napoleonische Herrschaft im Werra-Department des Königreichs Westfalen 1807-1813, Marburg 1992, S. 120.Anfragen zu Reproduktionen in hoher Auflösung und druckfähige Vorlagen erhalten Sie von der unter Bestand/Sign. genannten Einrichtung.