Autzüge aus "Die Königsflucht", einem Spotttheaterstück über das Ende des Königreichs Westphalen, verfasst im Jahre 1814.
Kurze Zusammenfassung des Spotttheaters: "Die Königsflucht"
1. Auftritt:
Das Theaterstück beginnt in einer Douanenbude jenseits des Rheins. Eine Wirthin kommt und berichtet dem Douanier[1] dass eine Gruppe von französischen Flüchtlingen gern über die Grenze nach Frankreich gelassen werden möchte, doch dieser weigert sich, trotz der Bitte der Wirthin, die Grenze zu öffnen. Auch die Nachricht, dass sich unter den Flüchtenden hohe Beamte aus Kassel befinden kann ihn erst nicht umstimmen. Schließlich werden die Flüchtlinge aber zum Douanier dennoch vorgelassen.
2.Auftritt:
Diese klagen sich gegenseitig ihr Leid, mit welchen Versprechungen sie nach Westphalen gelockt worden seien und wie schlecht es ihnen nun gehe.
3.Auftritt:
Der Douanier hat sich einen Steckbrief für Jérôme Napoléon besorgt und beginnt diesen mit den Flüchtlingen zu vergleichen, da er sich eine Belohnung für dessen Ergreifung verdienen will. Er mustert die Flüchtlingsgruppe genau und will sie erst über die Grenze lassen, wenn sie in der Lage sind Zoll zu bezahlen. Die Flüchtlinge jammern sie hätten alles verloren doch der Donauier hält sie fest und verspottet sie, es gelte Französisches Recht, frei seien nur die die zahlen könnten. Die Flüchtlinge werden vorläufig fest genommen.
4. Auftritt:
Jérôme Bonaparte hat sich als Dorfschulmeister und sein Begleiter der Ministers Malchus als Kesselflicker verkleidet aus Kassel geflüchtet. Sie jammern, dass alles schief gegangen sei und hoffen von Napoléon in Frankreich aufgenommen zu werden. Besonders Jérôme wird als extrem ängstlich und hilflos dargestellt.
5. Auftritt:
Auch Jérôme kommt in Begleitung Malchus an der Grenze an und muss sich dem Douanier stellen. Sie geben sich als Dorfschulmeister Käsebier und Kesselschleifer Lips Tullian aus. Der Douanier glaubt ihnen, aber er will sie erst über die Grenze lassen, wenn sie ihn in Form von Arbeit bezahlen.
6. Auftritt:
Jérôme und Malchus schmieden Pläne, wie sie die Arbeit bewerkstelligen sollen und wie sie es schaffen nicht doch noch entdeckt zu werden.
7. Auftritt:
Jérôme und Malchus müssen mit dem Douanier in der Wirtsstube essen, wobei dieser die Regierungszeit Jérômes verspottet und sie über Westphalen ausfragt. Er hält Jérôme als Käsebier, der die ganze Zeit ängstlich wenig sagt für einen Schafkopf, doch dann bittet er ausgerechnet Malchus ihm bei der Ergreifung Jérrômes zu helfen und den Lohn dann zu teilen.
8. Auftritt:
Jérôme ist völlig verzweifelt da er nun von der Belohnung auf seinen Kopf weiß und muss sich vor Angst übergeben. Malchus versucht ihn zu beruhigen. Er rät Jérôme in Deutschland zu bleiben und dort sein Glück zu versuchen.
9. Auftritt:
Monolog des Juden Jakobsons, eines der gefangenen Westphälischen Flüchtlinge, über die Frage wer glücklicher sei, ein kleiner armer Handelsmann der durch die Lande zu zieht, oder ein Reicher Großhändler, der sich mit dem Adel als schlecht zahlender Kundschaft herumschlagen muss und mit seinem Geld den Staat finzieren muss, wie er selbst.
10. Auftritt:
Der Douanier setzt die Gefangenen Westphalen unter Druck und diese verraten ihm die wahren Identitäten von Jérôme und Malchus und bieten ihm 100 Franc für ihre Freilassung. Der Douanier nimmt das Geld an, lässt sie aber weiter im Gefängnis sitzen um die Auskunft über Jérôme zu prüfen.
11. Auftritt:
Jérôme und Malchus haben sich nun aber in der Zwischenzeit aus dem Staub gemacht. Der Douanier lässt die Gefangenen mitten in der Nacht laufen, da Husaren und Kosacken anrücken und er will nicht mit den Westphalen in Verbindung gebracht werden.
Ende
Anmerkung:
[1] Douanier ist ein französicher Begriff für einen Zollbeamten.
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