1904 durch den Arzt Alfred Ploetz (1860-1940) gegründet, entwickelte sich die Zeitschrift „Archiv für Rassen- und Gesellschaftsbiologie“ zu einem Diskussionsforum der Eugenik in Deutschland. Der Begriff „Eugenik“ war durch den britischen Mediziner Francis Galton (1822-1911) geprägt worden und bezeichnete ein Konzept, das auf die Verbesserung des menschlichen Erbgutes durch Zurückdrängung vermeintlich krankhafter Erbanlagen zielte. Dies wollte man dadurch erreichen, dass die Fortpflanzung genetisch „Hochwertiger“ gefördert (positive Eugenik) und die der „Minderwertigen“ verhindert wurde (negative Eugenik). In Anlehnung an sozialdarwinistische Denkweisen hieß das: Nur die Gesunden und Starken sollten Ehen schließen und sich vermehren dürfen. Den Schwachen und Kranken – vor allem Menschen mit Behinderungen oder psychischen Leiden – sprachen die Eugeniker dieses Recht ab und stellten sie als Gefahr für die „Rassequalität“ dar. In Deutschland führte Ploetz den Begriff „Rassenhygiene“ anstatt von „Eugenik“ ein. Seit 1905 fungierte die von ihm gegründete Zeitschrift als Sprachrohr der im selben Jahr gegründeten Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene, deren Ziel es war, „Rassenhygiene“ als Wissenschaft zu etablieren.
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