Martin Luther, Supputatio annorum mundi, 1541 (Druck WA 53)
In seiner "Supputatio annorum mundi" unternimmt Luther den Versuch, den Heilsplan Gottes noch ganz in der Tradition der mittelalterlichen christlichen Universalgeschichte zu entschlüsseln. Luthers weltgeschichtliche Chronologie geht von einer 6000jährigen Gesamtdauer der Welt aus (nach Psalm 90,4 und II Petr. 3,8). Je zweitausend Jahre vor dem Gesetz Mose (Millenarius Primus und Secundus), zweitausend Jahre unter dem Gesetz (Millenarius Tertius und Quartus), sowie zweitausend Jahre nach dem Erscheinen des Messias (Millenarius Quintus und Sextus). Für das Jahr 1540, den Zeitpunkt der Abfassung seiner Weltchronologie, hat Luther exakt das Jahr 5500 seit Beginn der Welt berechnet - danach dauere es noch 500 Jahre bis zum Ende der Welt im Jahre 2040. Jedoch werde das Millenarius Sextus nicht vollendet werden: Vielmehr sei das Ende der Welt bald zu erwarten (sperandus finis mundi, nam sextus Millenarius non est complebitur), genauso wie Chrístus nicht drei vollendete Tage tot war.
Vgl. Georg Selcorv, Luthers supputatio annorum mundi, in: Martin Wallraff (Hg.), Welt-Zeit. Christliche Weltchronik aus zwei Jahrtausenden, Berlin 2005, S. 126-129
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