Bereits am 11. November hatte sich der in Kassel gebildete Arbeiter- und Soldatenrat selbst zum Zentralen Rat für den gesamten Regierungsbezirk Kassel erklärt. Dies war ein eher unübliches Vorgehen, setzten sich die übergeordneten Räte in der Regel eher aus gewählten Vertretern der einzelnen Räte eines Regierungsbezirkes zusammen. So kam die Empfehlung der im Zuge der Novemberrevolution neu konstituierten Reichsregierung, den Kasseler Arbeiter- und Soldatenrat als „entscheidende Stelle“ für den Bezirk anzuerkennen, zur rechten Zeit. Die Unterstützung seitens der Reichsebene war für die Etablierung des Rates als Zentralinstanz zweifelsohne ein stark begünstigender Faktor. Gleichwohl nahmen nicht alle Räte die Kasseler Führungsrolle unwidersprochen hin. Dies galt insbesondere für die durch USPD-Mitglieder oder Angehörige des Spartakusbundes geprägten Arbeiter- und Soldatenräte im Süden des Regierungsbezirks, zum Beispiel in Hanau, die in ihrer politischen Ausrichtung deutlich links von dem mehrheitssozialdemokratisch orientierten Kasseler Rat anzusiedeln waren.
Anfragen zu Reproduktionen in hoher Auflösung und druckfähige Vorlagen erhalten Sie von der unter Bestand/Sign. genannten Einrichtung.