Der gelernte Metalldrücker Albert Grzesinski wurde 1897 Mitglied im Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV) und trat ein Jahr später in die Sozialdemokratische Partei ein. Von 1903 bis 1907 war Grzesinski als Gewerkschaftsfunktionär in Offenbach am Main tätig, wo er auch der örtlichen SPD vorstand. 1907 siedelte er nach Kassel über und übernahm dort den Posten des Sekretärs des DMV. Vor allem aufgrund seiner Erfahrungen als Gewerkschafts- und Parteifunktionär wurde er im November 1918 Vorsitzender des Zentralen Arbeiter- und Soldatenrates für den Regierungsbezirk Kassel und war damit eine bestimmende Figur der Rätebewegung im nord- und mittelhessischen Raum. Seine politisch gemäßigte Linie, die weitgehend der Politik des Rates der Volksbeauftragten entsprach, war für die Ausrichtung des Zentralen Arbeiter- und Soldatenrates prägend. In der Zeit der Weimarer Republik war Grzesinski u.a. Polizeipräsident von Berlin und von 1926 bis 1930 preußischer Minister des Innern. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten floh er im März 1933 über die Schweiz und Frankreich in die USA. Grzesinski starb 1947 in New York.
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