Anfang Januar 1939 musste Julius Stern eine Aufstellung seines Vermögens bei der in Kassel ansässigen Devisenstelle einreichen. Devisenstellen waren als Abteilungen der Finanzämter während der Weltwirtschaftskrise eingerichtet worden, um den Außenhandel zu kontrollieren. Nach 1933 trat diese Aufgabe in den Hintergrund und sie waren hauptsächlich mit der finanziellen Ausplünderung der Juden befasst.
Julius Stern gab das Vermögen der Eheleute Julius und Else Stern mit ca. 47.000,- RM an.Diese Angabe umfasst den Wert von Haus und Grundstück, den Laden mit Inventar und Warenlager sowie das übrige Vermögen auf Konten und in Wertpapieren. Im Jahr 1935 hatte das Vermögen nach dem Vermögenssteuerbescheid noch 51.000,- RM betragen. Bereits im Jahr 1937 konnte Julius Stern kein versteuerbares Einkommen mehr erzielen, das Geschäftsjahr 1938 musste er bereits mit einem Verlust in Höhe von ca. 3.100,- RM abschließen, das entsprach ziemlich genau dem Gewinn des Jahres 1936 (HHStAW 519/3 Nr. 37399, Fragebogen für die Versendung von Umzugsgut vom 21.09.1939).
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