Neben der Frage der Finanzierung war für die Rätebewegung vor allem die Schaffung eigener Sicherheitsorgane ein wichtiges Vorhaben, um bei der Ausübung von Polizeigewalt nicht auf die alten Kräfte angewiesen sein zu müssen und um auch nach außen die Kontrollfunktion der Räte sichtbar werden zu lassen. So richtete der Zentrale Arbeiter- und Soldatenrat in Kassel im Januar 1919 eine „Stadtwehr“ ein, die zunächst etwa 2.000 Mann umfasste und die Sicherheit im Stadtgebiet – den Schutz von Personen und Eigentum – gewährleisten sollte. Zwar hatte die Wehr keine allzu lange Lebensdauer und wurde bereits im Sommer 1919 der Stadtverwaltung unterstellt, doch konnte der Arbeiter- und Soldatenrat für sich als Erfolg verbuchen, eine unter Waffen stehende polizeiliche Organisation geschaffen zu haben, die demokratisch kontrolliert wurde und im Gegensatz zu vielen nach Kriegsende entstandenen Freikorps-Verbänden keine Gefahr für die Republik darstellte.
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