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Pogromnacht - Auftakt am 7. November 1938 in Hessen
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6. VI. Erforschen, Dokumentieren, Erinnern

Bild Ausstellungsraum: 1183.jpg

Während unter dem Einfluss der Besatzungsmächte die Auseinandersetzung mit dem NS-Regime auf justizieller Ebene früh einsetzte, war der Umgang mit seiner Geschichte in weiten Kreisen der Gesellschaft vom Verdrängen geprägt. Die im Laufe der Jahrzehnte eingetretene Veränderung wird hier schlaglichtartig beleuchtet.
Für das Erforschen und Dokumentieren steht die bundesweit einmalige Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen.1963 wurde sie in Frankfurt unter dem Eindruck des Auschwitz-Prozesses auf Anregung des hessischen Kultusministers Prof. Ernst Schütte eingerichtet. Ziel war es, die Geschichte der Juden in Hessen auf wissenschaftlicher Basis zu erforschen. Hierzu wurde eine Schriftenreihe gegründet, in der bislang 30 Bände veröffentlicht wurden. 1981 wurde mit einer Dokumentation jüdischer Friedhöfe in Hessen begonnen, 2008 das Projekt eines Handbuchs der Synagogen in Hessen gestartet.
Zwei Formen des Erinnerns repräsentieren die Synagoge Roth und das Projekt „Stolpersteine” des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Sofern sie nicht niederbrannten oder nach ihrer Verwüstung abgerissen wurden, gelangten Synagogen nach der Pogromnacht zwangsweise zumeist in Privatbesitz. Die neuen Eigentümer rissen sie ab oder bauten sie um und nutzten sie nach Belieben, denn Denkmaleigenschaft besaßen sie im Nachkriegsdeutschland zunächst nicht. Dem Engagement örtlicher Initiativen ist es nicht zuletzt zu verdanken, dass seit den 1980er Jahren eine ganze Anzahl restauriert wurde, die nun als kulturelle Stätten vielfältig genutzt werden. Ein denkmalpflegerisches Konzept, das die Verletzungsspuren der Pogromnacht konservierte, ließ in der Synagoge Roth einen „Denk-Raum” von besonderer Ausstrahlung entstehen. Die Synagoge gehört dem Landkreis Marburg-Bieden-kopf, für die Gedenkstätten- und Kulturarbeit ist der ehrenamtlich tätige Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V. auf der Basis eines Nutzungsvertrags verantwortlich.
Mit seinen kleinen, die Namen, Lebensdaten und Orte der Ermordung tragenden Messingplatten, die vor dem letzten Wohnort von Verfolgten des NS-Regimes im Straßenpflaster verlegt werden, schafft Gunter Demnig seit 2000 zahllose Erinnerungsorte an Einzelpersonen. Bundesweit und in einigen Ländern Europas wird an mehreren Hundert Orten mittlerweile etwa 16500 Personen gedacht.




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