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ACTA PACIS - Friedensschlüsse in Mittelalter und Neuzeit
 «  6. Restauration und Legitimität: Der Wiener Kongress (1814/15)  » 

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6. Restauration und Legitimität: Der Wiener Kongress (1814/15)

Bild Ausstellungsraum: 1467.jpg
Sitzung des Wiener Kongresses in der Staatskanzlei am Ballhausplatz als Stich von Jean Godefroy nach Jean Baptiste Isabey

Anlass und Zweck des von Oktober 1814 bis Juni 1815 in Wien tagenden Kongresses war der Vollzug des 1. Pariser Friedens vom 30. Mai 1814. Nach den Revolutionskriegen und den napoleonischen Machtexzessen sollte eine neue territoriale, politische und rechtliche Ordnung in Europa durch einen möglichst vollständigen Interessenausgleich zwischen den Beteiligten geschaffen und durch die Einbindung aller Mächte in die Friedensverantwortung garantiert werden. Für Deutschland kam dem Kongress die Aufgabe zu, die ungelöste Verfassungsfrage zu regeln. Die Wiener Verhandlungen wurden vom Sachsen-Polen-Problem (preußische Forderung nach Einverleibung Sachsens; russische Ansprüche auf ganz Polen) überschattet, das zu entscheidenden Dissensen zwischen den Mächten führte und den Kongress mehrfach zu sprengen drohte. Am Ende gelang unter dem Eindruck der Rückkehr Napoleons aus Elba und unter Betonung des Legitimitätsprinzips sowohl die Erhaltung Sachsens als auch die Rückführung des auf den Besitzstand von 1792 reduzierten Königreichs Frankreich in den Kreis der europäischen Großmächte. In Mitteleuropa wurde durch die Gründung des Königreichs der Vereinigten Niederlande und den Deutschen Bund eine neue Ordnung geschaffen, die sowohl Frankreich in Schach hielt als auch einen Damm gegen Russland bildete. Am Ende stand kein Bündel von bilateralen Verträgen, sondern eine einzige umfassende Kongressakte (9. Juni 1815) als neues europäisches Grundgesetz. Die deutsche Bundesakte vom 10. Juni 1815, die eine Föderation der deutschen Staaten auf staatenbündischer Grundlage schuf, wurde ebenso wie alle anderen Vereinbarungen in die Kongressakte aufgenommen und damit ein Bestandteil des europäischen Gleichgewichtsmechanismus. Für Europa markiert der Wiener Kongress den Übergang von einem über zwei Jahrzehnte währenden Zustand der Instabilität zu einer neuen internationalen Ordnung, die die politische und territoriale Landschaft des Kontinents bis zum 1. Weltkrieg entscheidend prägte.




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