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Ausstellungsuuml;bersicht zur Ausstellung 2

Quellen zur Geschichte der Juden in Hessen 1933-1945
 «  56. 330 Kirchhain 3492: Ausschreitungen gegen Juden 1938 - 1950  » 

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56. 330 Kirchhain 3492: Ausschreitungen gegen Juden 1938 - 1950

Bild Ausstellungsraum: 1024.jpg
Liste einiger bei Adolf Plaut geplünderten Wertsachen

Die Akte 330 Kirchhain 3492 "Ausschreitungen gegen Juden 1938 - 1950" enthält zahlreiche Dokumente zur Progromnacht am 8. und 9. November 1938, als in Kirchhain eine Menschenmenge die Synagoge zerstörte, und dann durch die Stadt zum Haus des Ortsbekannten  Jüdischen Bürgers Plaut zog, um dieses ebenfalls zu plündern und zu verwüsten. Der Bürgermeister in Kirchhain unterschreibt persönlich das einen Bericht des Gendarmerieobermeisters aus Kirchhain, der die Ereignisse zusammenfasst. [Dokument 1]  Die Akte kann als Beispiel für die Durchführung der Progrome gesehen werden, die zu dieser Zeit überall in Deutschland stattfanden.[1]  Die Polizei führte zu diesen Vorgängen wie auch schon in der Akte ["180 Marburg 4174"] beschrieben umfangreiche Ermittlungen zu den Plünderungen durch, und nahm zahlreiche Verdächtige für Wochen in Haft, vollstreckte oder zumindest ausgesprochene Urteile zu den Plünderungen lassen sich jedoch nicht belegen.[Dokument 2] Zudem wurden die Eindeutig identifizierten Haupttäter, der SS Obersturmführer Ernst Teichmann und sein Bruder, Otto Teichmann, sowie der SS Mann Fridolin Gruß zwar angeklagt, jedoch vom Gaugericht freigesprochen. Sie hatten eindeutig die jüdischen Bürger Adolf Plaut und Moritz Wertheim schwer verletzt. Begründung des Urteils: "im gebilligten Rahmen dieser Aktion gegen die Juden gehandelt hätten bei keinem Angeschuldigten eine gemeine oder rohe Gesinnung festgestellt werden konnte" [²]

 

Die Akte enthält weitere Dokumente der Gestapo, die sich mit den Novemberprogromen befassen, und die Einblick in die Behandlung der nach den Progromen "in Schutzhaft genommenen" jüdischen Bürgern geben. Weiterhin führt die Gestapo umfangreiche Untersuchungen zu dem grad der Plünderungen durch und verlangt die erfassung aller noch verbliebenen Jüdischen Einrichtungen und Bürger, ausgeschlossen jene "die sich bereits im Auswanderungsprozess befinden.   [Dokument 3] ; [Dokument 4]

 

Bearbeitet von Johannes Vogelgesang

 

[1] Kropat, Wolf-Arno: "Reichkristallnacht": der Judenprogrom vom 7.-10. November 1938; Urheber, Täter, Hintergründe,  Speyer 1997, S. 57 ff

[2]Ebd, S. 65 




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