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Ausstellungsuuml;bersicht zur Ausstellung 2

Die Republik von Weimar. Demokratie ohne Demokraten?
 «  2. Die Krisenjahre 1919-1923 und der Übergang zur Stabilisierung 1924-1926  » 

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2. Die Krisenjahre 1919-1923 und der Übergang zur Stabilisierung 1924-1926

Bild Ausstellungsraum: 768.jpg

Die Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages und die Inkraftsetzung der Reichsverfassung im Sommer 1919 brachten der Weimarer Republik nicht die erhoffte Phase der inneren Beruhigung. Das Gegenteil war der Fall. Die Republik­gegner vor allem aus dem rechten Lager traten jetzt offen hervor und kündigten den sozialen und politischen Kompromiß von 1918 auf. Die häufig wechselnden Regierungen auf Reichsebene (s. Anhang, Übersicht Reichsregierungen 1918-1933) sahen sich mit einer Fülle nahezu unlösbarer innerer und äußerer Probleme konfrontiert, und mehr als einmal war die Existenz der staatlichen Ordnung gefährdet. Die Stichworte Kapp-Putsch, Ruhrbesetzung und Ruhrkampf, Inflation, kommunistischer Umsturzversuch in Sachsen/Thüringen und Hitler­Ludendorff-Putsch in Bayern kennzeichnen nur die besonders markanten Er­eignisse und Vorgänge. Erst mit der Ausgabe der Rentenmark und der Stabilisie­rung der Währung im November 1923 kam die Krise der Nachkriegsjahre zum Abschluß und endeten die Versuche, die Weimarer Demokratie mit Gewalt zu Fall zu bringen.
Daß die „Welle von rechts" 1923 überhaupt gestoppt werden konnte, hing ins­besondere mit einem Szenenwechsel in der internationalen Politik 1923/24 zu­sammen. Die Außenpolitik der Weimarer Republik ist auf den ersten Blick einzu­ordnen in das Beziehungsgefüge des überkommenen europäischen Staatensystems, und sie vollzog sich vor dem Hintergrund der schwierigen „Mittellage" Deutschlands zwischen Ost und West. Diese traditionelle, europazentrische Frageperspektive erfaßt jedoch eine für die Weimarer Jahre zentrale Strukturver­änderung im internationalen System nur unzureichend, nämlich die zunehmende Einflussnahme der Vereinigten Staaten auf die innereuropäische Entwicklung. Dies zeigte sich beim Übergang zur Stabilisierung 1924-1925 beispielhaft: Das neu er­wachte wirtschaftliche und politische Interesse der USA vornehmlich an Deutsch­land verlangte stabile Verhältnisse in Europa. Aus deutscher Sicht wiederum stell­te die Kooperation mit den Vereinigten Staaten nicht nur eine willkommene Hilfe gegen die militärische Sanktionspolitik Frankreichs dar, sondern war darüber hinaus als entscheidender Hebel zur Revision des gesamten Versailler Systems gedacht (s. vor allem Quellen 29 u. 30). Die Ausgleichspolitik Gustav Stresemanns gegenüber den europäischen Staaten stand dazu nicht im Widerspruch. Vielmehr zeigte die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund im September 1926, daß aus dem erbittert bekämpften Kriegsgegner von einst inzwischen ein gleichbe­rechtigter und geachteter Partner auf der europäischen Bühne geworden war. Vor diesem Hintergrund der inneren und äußeren Stabilisierung zwischen 1924 und 1926 stellte auch der Wechsel im Reichspräsidentenamt von dem Sozial­demokraten Friedrich Ebert zu dem kaiserlichen Feldmarschall Paul von Hinden­burg im Jahre 1925 zunächst kein ernsthaftes Problem für die verfassungsmäßige Ordnung der Republik dar.




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