Hessen Loewe
Ein Projekt der Arbeitsstelle Archivpädagogik am Staatsarchiv Marburg, gefördert vom Hessischen Kultusministerium.
» Start » Projekt » FAQs » Galerie » Impressum » Datenschutz
  • DigAM Ausstellungsübersicht
  • Zeitleiste
Aktuelles
» Erweiterte Suche
unesco_img
  • Allgemeine
    Geschichte
  • Mittelalter
  • Frühe Neuzeit
  • Revolution
    Restauration
  • Kaiserreich
    1.Weltkrieg
  • Weimar
    und NS
  • Zeit
    nach 1945
  • Werkstatt-
    Ausstellungen
  • Lernumgebung 

Architektur Staatsarchiv Marburg - ein Gebäude aus der Zeit des Dritten Reiches
Kathrin Linz, Peter Maresch

» Erster Ausstellungsraum
Ausstellungsübersicht Ausstellungsübersicht

„Da der Bau für das historische Stadtbild Marburgs von großer Bedeutung sein musste, wurden diese Planungsarbeiten besonders sorgfältig betrieben... Ein Bau dieser Größe sollte und musste sich auch dem kulturellen Aufbau des Dritten Reichs würdig einfügen...“ hieß es nach der Fertigstellung des Neubaus des Staatsarchivs Marburg rückblickend in der Kurhessischen Landeszeitung.Seit seiner Gründung 1870 hatte sich das Staatsarchiv im Landgrafenschloss befunden; doch der Raum für Arbeitsplätze und Magazine war schon rasch sehr beengt. Bereits 1915 äußerte der damalige Archivdirektor Friedrich Küch den Wunsch nach einer Erweiterung der Räumlichkeiten. Doch erst ab 1934 waren die finanziellen Rahmenbedingungen derart beschaffen, dass ernsthaft mit den Planungen begonnen werden konnte.

Als Bauherr fungierte der preußische Staat. Die für die architektonische Gestaltung verantwortlichen Architekten waren Alfred Henrich, Baurat am Marburger Staatshochbauamt 1, sowie Konrad Nonn aus der Hochbauabteilung des preußischen Finanzministeriums. Nonn stand für eine Gruppe völkisch orientierter Architekten, die sich gegen modernere Strömungen wie das Bauhaus sperrten. So entstand ein Archivzweckbau, der stark den nationalsozialistischen Architekturgeschmack widerspiegelt. Der Grundcharakter ist klassizistisch, mit der Verwendung antikisierender Formen insbesondere im Foyer. Dazu beherrschten etliche nationalsozialistische Symbole, vor allem Hakenkreuze, gerade den öffentlich begehbaren Trakt des Gebäudes. Da das Staatsarchiv trotz mehrerer Bombentreffer bei einem Luftangriff im Februar 1945 kaum zerstört wurde und auch später wenige bauliche Veränderung erfuhr, steht es als authentisches Beispiel für nationalsozialistische Architektur in Oberhessen. Lediglich die Herrschaftssymbole des Dritten Reiches sind nach dem Krieg weitgehend entfernt worden – die folgenden Bilder dokumentieren den Urzustand  1938.                                                                              

Quellen und weiterführende Literatur:

Leiskau, Katja: Der Neubau des Staatsarchivs in Marburg 1935-1938, Marburg 1999.

HSTAM Slg 7d, Nr. f1, f15: Neubau des Staatsarchivs (Fotoalben).

HSTAM Best. 156e, Nr. 1534: Luftangriff auf das Staatsarchiv am 12.03.1945 sowie Maßnahmen nach der Besetzung des Gebäudes durch die Amerikaner

HSTAM Best. 156e, Nr. 1596-1602: Neubau des Staatsarchivs

HSTAM Best. 190a, Nr. 116: Veröffentlichungen über den Neubau des Staatsarchivs




URL dieser Ausstellung: http://www.digam.net/?exp=245
© 2025 DigAM - digitales archiv marburg / Hessisches Staatsarchiv Marburg, Veröffentlichung nur mit Genehmigung
Anfragen zu Reproduktionen in hoher Auflösung und druckfähige Vorlagen erhalten Sie von der unter Bestand/Sign. genannten Einrichtung.