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LUTHER und EUROPA.
Wege der Reformation und der fürstliche Reformator Philipp von Hessen

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4. Martin Luthers "Thesenanschlag" 1517

Bild Ausstellungsraum: 1392.jpg

Tafel 4: Martin Luthers "Thesenanschlag" 1517

Am 31. Oktober 1517 wendet sich der Augustinermönch Martin Luther, ein bis dahin weithin unbekannter Doktor der Theologie zu Wittenberg, in einem Sendbrief an den Erzbischof von Mainz und Magdeburg, Albrecht von Brandenburg. Darin beklagt Luther die falschen Verheißungen der Ablassprediger und bittet um Abhilfe dieses Übels: So glaube das arme, einfältige Volk, dass die Seele ohne Verzug aus dem Fegefeuer fahre, wenn es nur Ablassbriefe löse und das Geld dafür in den Kasten lege. Auch Reue und Buße hätten die nicht nötig, die den Ablass erwürben. Dem respektvollen Brief an den Erzbischof beigefügt sind jene weltberühmt gewordenen Sprüche vom Ablass, die 95 Thesen. Dass Luther selbst die Thesen mit Hammerschlägen an die Wittenberger Schlosskirche geschlagen habe, ist eher spätere Legende als historische Realität. Zutreffend ist allerdings, dass mit den 95 Thesen der lutherische Aufruhr in Deutschland beginnt, der die Reformation einleitet und schließlich in eine Loslösung der Protestanten von der römisch-katholischen Kirche mündet.

Die Herausbildung der neuen evangelischen Lehre ist kein einmaliger "theologischer Durchbruch", sondern vollzieht sich in einem allmählichen Prozess zunächst noch innerhalb der Kirche: Kernpunkt der reformatorischen Theologie ist für Luther die Rechtfertigungslehre, wonach der bußfertige Mensch allein durch die Gnade Gottes (sola gratia) und allein durch den Glauben (sola fide) Vergebung der Sünden erlangen und der ewigen Verdammnis entgehen kann. In seinen reformatorischen Hauptschriften von 1520 (An den christlichen Adel deutscher Nation u.a.) postuliert Luther schließlich das "Priestertum aller Getauften", eine wahrhaft revolutionäre Wendung: Nicht mehr der geistliche Stand, die Kleriker und die römische Amtskirche sind die sakramentalen Mittler zwischen Mensch und Gott, sondern der einzelne Gläubige selbst kann seinen Weg unmittelbar zu Gott finden. Den richtigen Zugang eröffnet allein das in der Heiligen Schrift offenbarte Evangelium (sola scriptura), und nicht etwa Lehrsätze der Päpste oder Beschlüsse der Konzilien. Im Papst selbst erkennt Luther schließlich den "Antichristen", den apokalyptischen Gegenspieler vor der Wiederkunft Christi. Damit ist bereits 1519/20 der Bruch mit Rom und der Autorität des Papsttums vollzogen.




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