Der Erste Weltkrieg in zeitgenössischen Druckgraphiken 
Der Erste Weltkrieg ist als  „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ (George F. Kennan, 1979) im  europäischen Bewusstsein verankert. Als Erinnerungsbilder fungieren  neben – nicht selten gestellten – Fotografien und Filmen vor allem  künstlerische Darstellungen der traumatisierten, aus dem Krieg  heimgekehrten Künstler der 20er Jahre mit deutlicher  Anti-Kriegs-Haltung. 
Weniger  bekannt sind jedoch die graphischen Kunstwerke, die während des Krieges  entstanden und zum Teil von denselben Künstlern stammen. Renommierte  Maler, gefragte Werbegraphiker und Karikaturisten aller am Krieg  beteiligten Mächte schufen Darstellungen, die stilistisch vom  Impressionismus über den Jugendstil bis hin zum Expressionismus reichen.  
Fast immer propagandistischen  Zwecken nach innen oder außen dienend, zeigen sie, wie der Krieg  wahrgenommen werden sollte, und in vielen Fällen sogar, wie er  tatsächlich wahrgenommen wurde. Das macht die  ausgestellten Druckwerke  aus den Beständen des Hessischen Hauptstaatsarchivs zur bedeutenden  mentalitätsgeschichtlichen Quelle von hohem ästhetischen Reiz, wenn auch  die Bildsprache heutigen Betrachtern vielfach befremdlich erscheinen  wird.

			
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