5. Friedrich Happich
Friedrich Happich wird im Herbst 1945 auf einer von ihm initiierten Notsynode der evangelischen Kirche in Treysa zum ersten Präses der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck (EKKW) gewählt. Nach ihrer Spaltung in Bekennende Kirche und Deutsche Christen während der NS-Zeit muß sich die evangelische Kirche nach Kriegsende sowohl ihrer unmittelbaren Vergangenheit als auch der Zukunft stellen - organisatorisch und inhaltlich:
Zur organisatorischen Neuordnung findet auf Initiative des Landesbischofs der Württembergischen Kirche, Theophil Wurm, eine dreitägige Konferenz in Treysa statt: Vom 27. bis 31. August 1945 tagen die verschiedenen Gruppen der evangelischen Kirche, der Reichsbruderrat, der Lutherrat und das Kirchliche Einigungswerk und einigen sich auf ihren Zusammenschluß zur "Evangelischen Kirche in Deutschland" (EKD).
Zur Reflexion und Auseinandersetzung mit der NS-Zeit ruft auf der Treysaer Konferenz Pastor Martin Niemöller auf. Er fordert vor den Vertretern aller Landeskirchen ein Schuldbekenntnis ein, in dem die evangelische Kirche offiziell eingesteht, während der NS-Zeit zu wenig Widerstand gegen das Regime geleistet zu haben. Verkündet wird dieses Schuldbekenntnis vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland am 19. Oktober 1945 in Stuttgart.
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