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Ausstellungsuuml;bersicht zur Ausstellung 2

Quellen zur Geschichte der Juden in Hessen 1933-1945
 «  9. 180 Marburg 4824: Judenangelegenheiten 1935-1938 Bd. 2  » 

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9. 180 Marburg 4824: Judenangelegenheiten 1935-1938 Bd. 2

Bild Ausstellungsraum: 1004.jpg
Ausschnitt aus einem Schreiben der Staatspolizeistelle für den Regierungsbezirk Kassel vom 8. März 1937 (Dokument 19).

In diesem Ausstellungsraum ist eine Auswahl an Dokumenten aus der Landratsamtsakte 180 Marburg 4824 zu sehen. Diese Akte enthält vielfältige Schreiben an den Landrat in Marburg in Hinblick auf Juden aus den Jahren 1935-1938. Die Mehrzahl der ausgewählten Dokumente stellen Schreiben der Staatspolizeistelle für den Regierungsbezirk Kassel, die sich u. a. an die Landräte des Bezirks und somit auch an den Landrat in Marburg richteten, dar. Diese zeigen auf, wie Juden zunehmend aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen wurden. Beispielsweise wird in einem Schreiben vom 6. Januar 1935 geregelt, dass das Tragen des Reichssport- und Reichssportjugendabzeichens durch Juden verboten sei (Dokument 1). In einem weiteren Schreiben vom 20. November 1936 wird Juden die Betreuung durch das Winterhilfswerk verwehrt, sodass sie diese nur über die jüdische Zentral-Wohlfahrtsstelle erfahren (Dokument 17). Als drittes Beispiel kann die Auflösung des „Verein der Freunde Israels“ genannt werden, welche in einem Schreiben vom 29. Dezember 1937 angeordnet wird (Dokument 22).

Des Weiteren finden sich unter den ausgewählten Dokumenten geheime Anordnungen des Reichs- und Preussischen Ministers des Innern. Eine Anordnung vom 11. Oktober 1935 enthält das Verbot für Juden, Soldaten einzuquartieren (Dokument 8). Eine weitere Anordnung vom 20. August 1935 bestimmt, Ausschreitungen gegen Juden entgegenzutreten (Dokument 6).

Neben den genannten Schreiben, die nicht nur an den Landrat in Marburg gerichtet waren, sollen in diesem Ausstellungsraum auch Dokumente, die spezifische Angelegenheiten des Landkreises behandeln, berücksichtigt werden. Dazu zählt beispielsweise eine Zeugenaussage von SS-U.-Scharführer Wilhelm Rutz aus Kirchhain vom 3. August 1935, der sich als Versicherer von Fensterscheiben eines Juden darüber empört, dass der Versicherte befürchtet, dass seine Scheiben bei einem Umzug der Nationalsozialisten zerstört werden könnten (Dokument 3).

Insgesamt zeichnen die Dokumente in diesem Ausstellungsraum ein Bild von der Diskriminierung und der zunehmenden gesellschaftlichen Isolierung der Juden vor der Reichspogromnacht im November 1938.

Bearbeitet von Katrin Rack 




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