Im November 1938 wurden in nahezu allen deutschen Städten Synagogen angegriffen und zerstört. Aber es blieb nicht allein bei Zerstörungen von Synagogen: Ladengeschäfte wurden verwüstet, Wohnungen wurden geplündert, Menschen wurden in ihren Wohnungen überfallen und misshandelt. Ähnliche Übergriffe wie der, der im folgenden Bericht aus Bebra in der Nähe von Kassel geschildert wird, haben sich auch in Marburg zugetragen.
Lies den folgenden Bericht genau durch:
Vernehmungsniederschrift mit der Aussage von Käthe S. im Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs am 7./8. November 1938 in Bebra:
Achte auch hier auf die zeitlichen Zusammenhänge: Wann haben die geschilderten Ereignisse stattgefunden, wann wurde die Vernehmung der Zeugin durchgeführt?
Stell dir vor, du bist Mitarbeiterin oder Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft im Jahr 1946. Schreibe einen Zwischenbericht über deine bisherigen Ermittlungen zu den Ereignissen in Marburg und Bebra vom November 1938: Haben hier Verbrechen stattgefunden, die vor Gericht angeklagt werden sollten? Wenn nein: Warum nicht? Wenn ja: Schreibe auch alle offenen Fragen auf. Was müsste noch ermittelt werden, um eine Anklage auf den Weg zu bringen? Wer käme aus deiner Sicht als Beschuldigte/r in Frage?
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