Dokument 1
Biographisches zu Otto Böckel
Urheber
Datum
1859-1923
1859
| Geburt Otto Böckels am 2. Juli in Frankfurt/Main als Sohn des Steinmetzen Gustav Böckel und seiner Frau Anna, beide evangelisch.
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1878-1882
| Studium der Jurisprudenz, Germanistik und neuere Sprachen in Marburg, Heidelberg und Gießen.
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1882
| Promotion an der philosophischen Fakultät der Philipps-Universität Marburg zu einem Thema aus der mittelalterlichen französischen Dichtung.
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1883-1887
| Bibliothekar an der Marburger Universitätsbibliothek.
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1885
| Veröffentlichung der „Deutschen Volkslieder aus Oberhessen“.
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ab 1885
| Publizistische Tätigkeit in den antisemitischen Zeitungen „Wucherpille“ und „Reichsgeldmonopol“.
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1887
| Gründung der antisemitischen Wochenzeitung „Reichsherold“ (Auflage 1892: 30.000 Exemplare). Veröffentlichung der antisemitischen Schrift „Die Juden, Könige unserer Zeit“. Kandidatur für den Reichstag im Wahlkreis Marburg-Frankenberg-Kirchhain: Wahlgewinn im ersten Wahlgang mit einem Stimmenanteil von 56,6 %.
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1889
| Veröffentlichung der „Quintessenz der Judenfrage“
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1890
| Gründung der „Antisemitischen Volkspartei“, ab 1891 „Antisemitische Reformpartei“. Gründung des bäuerlichen Interessenverbandes „Mitteldeutscher Bauernverein“. Wiederwahl Böckels bei den Reichtagswahlen mit einem Stimmenanteil von 64,8 % im ersten Wahlgang.
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1893
| Böckel wird nach verbandsinternen Streitigkeiten gezwungen, den Vorsitz im Mitteldeutschen Bauernverein niederzulegen. Wiederwahl Böckels bei den Reichtagswahlen: Er verpasst im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit mit eine Stimmenanteil von 48,6%; Sieg in der Stichwahl gegen den konservativen Herausforderer mit 68,9 % der Stimmen.
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ab 1897
| Böckel nimmt zwischen 1897 und 1899 aus finanziellen Schwierigkeiten eine Stelle beim konservativen „Bund der Landwirte“ an, eine früher von ihm bekämpfte Organisation.
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1898
| Reichstagswahl: Böckel erhält im ersten Wahlgang nur 25,5 % der Stimmen; gewinnt aber Stichwahl mit 52,8 % gegen den konservativen Kandidaten und zieht abermals in Reichtag ein.
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1903-1912
| Rückzug ins Privatleben; weitere volkskundliche Forschungen: 1906 Veröffentlichung der „Psychologie der Volksdichtung“.
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1912
| Erneute Kandidatur zum Reichstag im Wahlkreis Marburg-Frankenberg-Kirchhain; Niederlage im ersten Wahlgang mit nur 13,8 % der Stimmen.
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1923
| Otto Böckel stirbt am 17. September in Michendorf im Alter von 64 Jahren.
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1930er Jahre
| Nationalsozialisten stilisieren Böckel zu einem frühen Vorläufer ihrer Bewegung.
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Bearbeiter: sh — URL dieses Dokuments: http://digam.net/index.php?doc=8894
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