Der Förster teilt anlässlich der Beschwerde des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubes, nachdem jüdischen Einwohnern bei einer Holzversteigerung in Heubach der Zutritt verwehrt und kein Holz verkauft wurde, mit, dass er erst am Ende der Versteigerung von dem Verbotsschild Kenntnis erhalten habe und auch nicht wüsste, wer es aufgehängt habe.
Richtig sei, dass sich Frau Jettchen Kahn an ihn gewandt habe, mit der Bitte ihr und noch einigen anderen Holz außerhalb der Versteigerung zu verkaufen. Da für ihn nicht ersichtlich gewesen sei, dass es sich hierbei um jüdische Einwohner handelte, habe er die Bitte abgelehnt.
Der Autor weist darauf hin, dass die Bevölkerung in den Gemeinden seines Forstamtes "streng gegen die jüdischen Bürger organisiert" sei. Die Gemeinde Heubach wäre "rein nationalistisch". Es würde "mit aller Schärfe ein allgemeiner Boykott durchgeführt". Bei Verstoß gegen diesen Boykott, würde der Name der betreffenden Person öffentlich "gebrandmarkt". Im Zuge dieser Situation sei der Verkauf an die jüdischen Bürger sehr problematisch und von den "arischen Holzkäufer[n]" nicht geduldet. Daher teilt der Landesforstmeister noch mit, dass er in Folge der Beschwerde dem Förster geraten habe, das Holz freihändig an die jüdischen Mitbürger zu verkaufen, um potentielle öffentliche Proteste zu vermeiden.
Anfragen zu Reproduktionen in hoher Auflösung und druckfähige Vorlagen erhalten Sie von der unter Bestand/Sign. genannten Einrichtung.