Dokument 58: KERBHÖLZER
als Belege zu Amtsrechnungen.
a) Kerbholz des Jost Dalwig über Verzehr gräflicher Diener als Beleg zur Rechnung des Amtes Landau (Grafschaft Waldeck) 1558.
Bestand 145 Landau.
b) 7 Kerbhölzer, auf Quittungsschnur aufgezogen, über Ausgabe von Hafer, Weizen und Erbsen als Beleg zu einer [landgräflich hessischen] Küchenschreiber-Rechnung 1577.
Ohne Signatur.
KERBHÖLZER | |
| als Belege zu Rechnungen aus; Best. 145 Landau 1558 und Rechnungen II Marburg Nr. 93 |
Kerbhölzer kommen in den Rechnungsbeständen des Staatsarchivs als Belege zu Rechnungen bis in das 19. Jahrundert hinein vor. Für erbrachte Leistungen oder Zahlungen wurde ein Holzstück - ein Stab, ein Span oder, wie unser Beispiel zeigt, ein Aststück eingekerbt; anschließend konnte das Holz gespalten werden, und jeder der Vertragspartner erhielt einen Teil. Bei der Abrechnung wurden die beiden Stücke zusammengehalten und verglichen. Von den ausgestellten Beispielen stammt das eine aus der landgräflichen Hofverwaltung zu Marburg; die an einer Quittungsschnur aufgefädelten Hölzer waren Beilage der Küchenschreiber-Rechnung des Jahres 1577 und belegen die Ausgabe von Korn, Hafer und Erbsen für die Küche und den Geflügelhof. Das zweite Kerbholz, ein gespaltener Haselast, war Beleg zur Rechnung des Amtes Landau in Waldeck aus dem Jahre 1558; mit ihm rechnete der Wirt Jost Dalwig mit dem Rentmeister des Amtes über den Verzehr gräflicher Diener und Frondienster leistender Untertanen ab. Der beigefügte Zettel erläutert das Kerbholz. H.P.L.
Anfragen zu Reproduktionen in hoher Auflösung und druckfähige Vorlagen erhalten Sie von der unter Bestand/Sign. genannten Einrichtung.