Der 1743 geborene Joseph Speyer war der dritte jüdische Mediziner, der an der Universität Marburg promoviert wurde. Bereits 1758 war ihm sein Bruder Nathanael Speyer, der erste jüdische Doktorand in Marburg, darin vorangegangen.
Das Doktordiplom wurde Johann Speyer in einer vereinfachten Zeremonie – „ohne weitere solennitaeten“ – überreicht. Auch glaubte die Universität nicht, auf einen Hinweis auf den jüdischen Glauben des Doktoranden im Diplom verzichten zu können. Für den Druck der Dissertation machte die Universität freilich die Auflage, dass ein Hinweis auf die Religion des Verfassers zu unterbleiben habe. Man fürchtete sonst eine werbende Wirkung auf andere jüdische Studenten.
Johann Speyer ließ sich in Kassel als Arzt nieder. Zwei Jahre nach seiner Promotion trat er zum evangelischen Bekenntnis über und wurde auf den Namen Johann Valentin August Speyer getauft. Er starb im Jahr 1805 in Kassel.
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