Während durch die Säkularisation des Jahres 1802/03 die Propstei Blankenau aufgehoben wurde, bestand das Hospital weiter fort. Der erste weltliche Landesherr des vormaligen Fürstbistums Fulda Wilhelm Friedrich von Nassau-Oranien (reg. 1802-1806) wusste die Notwendigkeit des Spitals ebenso zu schätzen wie seine Nachfolger unter ständig wechselnden Landesherrschaften. Als Blankenau 1816 kurhessisch geworden war, beließ man es bei der schon länger ausgeübten Aufsicht über das Hospital durch den örtlichen Pfarrer. Im Jahre 1832 wurden 15 Spitalinsassen registriert, darunter zwei Frauen. Nach einer Aufstellung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden bis dahin Personen nicht nur aus der Pfarrei, sondern auch aus der Umgebung aufgenommen. Die Aufnahme neuer Spitalinsassen erfolgte im Zusammenwirken der kurfürstlichen Regierung in Fulda mit dem Pfarrer zu Blankenau, der den Ansuchenden ein Leumundszeugnis ausstellen musste. Dieser überwachte auch das gute Betragen der Spitalinsassen. Zu jener Zeit ist das Spital, das offenbar nur Pfründner beherbergte, mit einem heutigen Alten- und Pflegeheim zu vergleichen. Es stand unter staatlicher Oberaufsicht, wurde aber als kirchliches Institut geführt. Bereits im 19. Jahrhundert kümmerte sich der Orden der Vinzentinerinnen um die Pflegebedürftigen. Im Jahre 1925 wurde von der Regierung in Kassel die Sorge für das Hospital zu Blankenau dem Mutterhaus der Vinzentinerinnen in Fulda übertragen. Aufgenommen werden sollten alte, hilfsbedürftige und katholische Personen beiderlei Geschlechts aus den Landkreisen Fulda und Hünfeld. Die Vinzentinerinnen blieben in Blankenau bis zum Jahre 2012, wo zuletzt 23 Personen verpflegt wurden. Die Tradition des St. Elisabeth Altenheims wird nun in einem Neubau im Nachbarort Hosenfeld unter gleichem Namen durch die Vinzentinerinnen fortgeführt. Seit 2016 werden in den früheren Spitalgebäuden in Blankenau durch den Landkreis Fulda mehrere Flüchtlingsfamilien untergebracht.
Die heilige Elisabeth als Schutzherrin des Spitals wird zwar in der Literatur schon für die Frühzeit angenommen, doch findet sich dieses in den Quellen nicht. Auch in der vorliegenden Urkunde ist nur von einem Spital die Rede. Möglicherweise stammt der Bezug auf Elisabeth erst aus dem 19. Jahrhundert.
Glossar:
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