Die hier vorliegenden Flugblätter wurden vermutlich von Valentin Heyn verfasst, der in Treysa wohnte und in Marburg studierte. Sie liegen einer Resolution in den Polizeiakten bei, die zur weiteren Überwachung Heyns auffordert. Heyn wurde im Oktober 1819 der Universität verwiesen (siehe Dokumente 11 und 12), auf Grund seiner Mitgliedschaft in einer "geheimen Verbindung". Vermutlich ist damit der hier genannte "rothe Bund" gemeint.
Transkription:
Flugblatt 1:
den 18ten October wird hep, hep' gegeben, der Schauplatz ist in allen Strassen.
Flugblatt 2:
Nachricht.
Gewisse Umstände zwingen uns den Hundstagen der Juden eine Galgenfrist zu gestatten.
Furchtbar und alles vertilgend wird alsdann der Würgeengel ueber Euch schweben wie an jenem Tage zu Jerusalem.
So beschlossen im rothen Bunde im October M.D.C.C.C.X.IX. [1819]
Arbeitsaufträge:
1. Zu was rufen diese Flugblätter auf?
2. Wie wird in diesen Flugblättern über Juden geschrieben?
3. Der Verfasser dieser Flugblätter war wohl der Student Valentin Heyn. Wie erklären Sie es sich, dass auch gebildete Schichten für antijüdisches Gedankengut empfänglich waren?
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