Dokument 53: MATRIKELBUCH DER UNIVERSITÄT FULDA
Angelegt 1734, geführt bis 1805. Folioband in rotbraunem Ganzleder mit ziseliertem Goldschnitt („') und gravierten Silberbeschlägen. 708 BIL, davon 131 beschrieben.
Aufgeschlagen: Titelblatt mit koloriertem Bild des Fürstabts Adölph von Dalberg. Bestand 92 Nr. 280.
Lit.: Polley [wie zu Nr. 52], S. 46 Nr. 40.
MATRIKELBUCH DER UNIVERSITÄT FULDA | |
| Angelegt 1734, geführt bis 1805. Folioband in rotbraunem Ganzleder mit ziseliertem Goldschnitt und gravierten Silberbeschlägen. 708 Bll., davon 131 beschrieben. Aufgeschlagen: Titelblatt mit koloriertem Bild des Fürstabts Adolph von Dalberg. Bestand 92 Nr. 280. Lit.: Polley [wie zu Nr. 52], S. 46 Nr. 40. |
In ihren „insignia academica“ stellte sich die AdolphsUniversität in Fulda wie jede andere Universität als Körperschaft mit Selbstverwaltung und eigener Gerichtsbarkeit dar. Zu den vom Rektor verwahrten Insignien zählten das Zepter, das Statutenbuch, das Universitätssiegel und vor allem das Matrikelbuch der Universität. In das Matrikelbuch wurden die Namen von neu eintretenden Universitätsmitgliedern (Professoren, Universitätsbeamten, Universitätsverwandten wie Buchdruckern, Buchhändlern und vor allem Studenten) vom Syndikus oder Rektor der Universität unter Angabe von Jahr und Tag eingetragen. Dabei wurde eine nach Stand und Vermögensverhältnissen gestaffelte Immatrikulationsgebühr fällig. Für die Studenten war die Immatrikulation mit einem Gelöbnis auf die Statuten der Universität verbunden. Nur wer im Matrikelbuch eingetragen war, galt als Mitglied der Universität und war ihrer Hoheit unterworfen, genoß aber auch die damit verbundenen korporativen und persönlichen Freiheiten. Während der 71 Jahre des Bestehens der Universität wurden 4100 Studenten als immatrikuliert aufgeführt. Die Durchschnittszahl der jährlichen Neueinschreibungen dürfte bei 65 und die Durchschnittshörerzahl bei 143 gelegen haben. Die überwiegende Zahl der Studenten war wie der ganze Lehrkörper katholisch. Doch durften auch Protestanten studieren und seit 1777 in allen Fakultäten außer der Theologischen sogar akademische Grade erwerben. Aus der Stadt Fulda selbst kamen insgesamt ca. 935, aus dem Gebiet der späteren Kreise Fulda und Hünfeld zusammen ca. 400 Studenten. Die ausländischen Studenten stammten vor allem aus Franken, Nassau und Westfalen. Viele waren auch aus den mainzischen Enklaven in Hessen und Thüringen gekommen. - Im Matrikelbuch folgen nach dem kolorierten Bild des Fürstabts Adolph von Dalberg zunächst die kunstvoll umrahmten Wappenaquarelle von 27 Rektoren und 3 Kanzlern der Universität, die alle dem adligen Stiftskapitel bzw. (nach der Erhebung der Benediktinerabtei zum Fürstbistum 1752) Domkapitel entstammten. R.P.
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